Beschreibung

Chinesen Tarock

Josef Estel, Wien 1820
Zwischen dem Ende des 18. und den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhundert kam es in Mode, auf Tarocken Meeresfabelwesen und Motive aus fernen Ländern darzustellen. Besonders Darstellungen aus China waren beliebt. Das Reich der Mitte lag weit weg und wurde als exotisch empfunden. Heutzutage ist es schwer vorstellbar, aber in der Zeit der Herstellung waren diese Motive modern. Anfänglich wurden Bilder aus China mit Meeres – Fabelwesen gemeinsam auf jeder Karte dargestellt. Diese Spiele waren etwa bis zum Wiener Kongress 1815 state of the art. Josef Estel, ein Kartenmacher der von 1806 bis 1815 in Wiener Adressbüchern geführt wird, hat in diesem Spiel chinesische mit allegorisch – mythologischen Szenen gemischt. Dadurch entsteht ein biedermeierlicher – exotischer Gesamteindruck, der einen besonderen Reiz entfaltet. Besonderen Dank gebührt dem Spielkartensammler Karl Weberplas, der für diese Faksimileausgabe das Originalspiel aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt hat.