Beschreibung

 1875 Kriegsfürsorgekarten Hadsegelyzö Kartya

1917 wurden im Auftrag des Kriegsfürsorgeamtes des königlich ungarischen Ministeriums für Landesverteidigung 3 Auflagen dieser Karten von unserem ungarischen Unternehmen Piatnik Nándor és Fiai R.T. nach Entwürfen von Leo Kober (1876 – 1932) hergestellt. Wie bei allen doppeldeutschen bzw. ungarischen Karten sind auf den Assen die Jahreszeiten abgebildet, hier in einem militärischen Kontext. Interessant ist, welche Personen für die Figurenkarten ausgewählt wurden.

Die 4 Könige sind die Monarchen der verbündeten Mittelmächte im ersten Weltkrieg: Herz König: Kaiser Karl l von Österreich – Ungarn (1887 – 1922) Blatt König: Kaiser Wilhelm ll von Deutschland (1859 – 1941) Schelle König: Sultan Mehmed V vom osmanischen Reich (1844 – 1918) Eichel König: Zar Ferdinand von Bulgarien (1861 – 1948) Herz Ober: Erzherzog Josef Ferdinand von Österreich – Toskana (1872 – 1924) Ab 1911 Feldmarschallleutnant übernahm er 1914 das Kommando über des XIV. Armeekorps. Als Teil der 3. Armee erlebte er die vernichtende Niederlage in der Schlacht von Lemberg 1914, dann erhielt er das Kommando über die 4. Armee, die 1916 durch die Brussilow-Offensive eine Niederlage erlitt. Herz Unter: Svetozar Boroevic von Bojna (1856 – 1920) Nach dem Kriegseintritt Italiens 1915 übernahm er den Oberbefehl über die 5. Armee und bewährte sich in allen 12 Isonzoschlachten und auch in der Schlacht am Piave, die letztlich verloren ging. Er war einer der bedeutendsten Heerführer Österreich – Ungarns und der einzige kroatisch – serbische k.u.k. Feldmarschall. Wegen seiner Erfolge erhielt er den Beinamen: Der Löwe vom Isonzo Schelle Ober: Franz Conrad Graf von Hötzendorf (1852 – 1925) Chef des Generalstabes für die gesamte bewaffnete Macht Österreich – Ungarns, seit 1916 Feldmarschall. Die von ihm propagierten Präventivkriege wurden abgelehnt. Kritik an seiner Führung löste seine Ablöse 1917 aus. Schelle Unter: Franz Baron Rohr von Denta (1854 – 1927) Österreichischer Feldmarschall, erfolgreich bei der Verteidigung Kärntens, sowie von Siebenbürgen und der Bukowina. Nach Ende der Monarchie zum ungarischen Feldmarschall ernannt. Blatt Ober: Erzherzog Eugen von Österreich – Teschen (1863 – 1954) K.u.k. Feldmarschall, sowie letzter weltlicher Hochmeister des Deutschen Ordens. Erwarb 1898 die Festung Hohensalzburg die er 1938 an die nationalsozialistische Gauleitung verkaufen musste. Seit 1894 Inhaber des Infanterieregiments Nr. 4, der „Hoch- und Deutschmeister“. Befehlshaber der österreichischen Süd – Westfront. Blatt Unter: Baron Sándor Szurmay de Uzsok (1860 – 1945) Ungarischer Verteidigungsminister von 1917 – 18 verlangte 1917 erfolglos die Trennung der gemeinsamen Armee in einen österreichischen und ungarischen Teil. Eichel Ober: Arthur Baron Arz von Straußenburg (1857 – 1935) 1917 und 1918 Generalstabschef, nach dem Tod von Kaiser Franz-Josef. Er war nicht so ehrgeizig wie Conrad oder Boroevic, dadurch besserte sich das Verhältnis mit Deutschland. Eichel Unter: Hermann Baron Kövess von Kövessháza (1854 – 1924) K.u.k. Feldmarschall und letzter Oberkommandierender der k.u.k. Armee. Er war an verschiedenen Kriegsschauplätzen recht erfolgreich tätig und befehligte nach dem Rücktritt von Arz den Rückzug und die Demobilisierung. ZUSAMMENFASSUNG Die abgebildeten Personen waren die höchsten militärischen Vertreter der k.u.k. Monarchie. Die Auswahl ist – wie nicht anders zu erwarten – recht unkritisch

Faksimileausgabe, Limitierte Auflage